Familie Heimes

57368 Lennestadt-Halberbracht

Wer Heinz Heimes auf seinem Anwesen im Herzen des Sauerlandes besucht, taucht in fast alpine Landschaften ein. Doch so idyllisch die schroffen Bergkuppen auch aus dem Bilderbuchgrün weiter Wiesenflächen hervorragen, auf 500 und mehr Höhenmetern Milchwirtschaft zu betreiben ist schon eine besondere Herausforderung. Heinz Heimes nimmt das gelassen. Gut, die Weiden seiner rund 45 Kühe sind nur auf holprigen Feldwegen über steile Hänge zu erreichen, aber wozu gibt es Geländewagen? Und ja, wenn er off road unterwegs ist, bekommt er kaum mit, was auf dem Hof passiert, aber wozu gibt es Mobiltelefone? Der Landwirt ist ein gefragter Mann. Sohn Manuel und die beiden Schwestern Gabriele und Margret unterstützen ihn bei der Hofarbeit und die will organisiert sein. Außerdem sind neben 66 Hektar Grünfläche auch noch zehn Hektar Wald zu bewirtschaften. Heinz Heimes ist Mitbetreiber einer Bio-Gasanlage und im Winter hält er die Straßen seines Heimatortes Lennestadt-Halberbracht schnee- und eisfrei. Würde er eines schönen Tages erwachen und sein größter Wunsch wäre in Erfüllung gegangen, woran würde er das merken? Die Antwort erfolgt nach langem Nachdenken: „An anständigen, kostendeckenden Milchpreisen mit denen man wirtschaften und in die Zukunft blicken kann.“

Famlie Böger

59602 Rüthen-Oestereiden

Auf dem Hof der Familie Böger in Rüthen Oestereiden vollzieht sich gerade ein Generationswechsel. Während Reinhold und Ulla Böger sich trotz weiterhin voller Unterstützung dem Betrieb gegenüber mit der Idee vom Rückzug aufs Altenteiler anfreunden übernimmt Rainer, unterstützt von seiner Freundin und seinen Mitarbeitern die Verantwortung. Mit moderner Technik in den Ställen und einer von der Gesellschaft angestrebten Kreislaufwirtschaft aus Ackerbau, Viehhaltung verbunden mit Biogas- und PV Anlagen rüstet er den Familienbetrieb für die Zukunft. Beim Rundgang durch die Stallungen stellt man fest, dass Bögers mit einer der größten Lieferanten der Gemeinschaft sind. Trotzdem steht für Sie das Tierwohl an erster Stelle. "Tiere sind keine Maschinen und lassen sich nicht planen" sagt er, daher bringt jeder Tag neue Herausforderungen mit sich. "

Familie Haselhorst

59558 Lippstadt-Bökenförde

Franz-Werner Haselhorst ist Bauer aus Leidenschaft. Er liebt seinen Beruf und macht sich um dessen Fortbestand wenig Sorgen. „Gute Lebensmittel werden immer benötigt“, gibt sich der Franz-Werner zuversichtlich. Gemeinsam mit Ehefrau Irmgard bewirtschaftet er bereits in der sechsten Generation einen Hof auf dem fruchtbaren Lehmboden der Soester Börde. Von der traditionellen Hofstelle seiner Eltern in Lippstadt-Bökenförde zog es den Landwirt im Jahr 1997, nach abgeschlossener Ausbildung, hinaus aufs freie Feld. Heute gehören zu dem modernen Betrieb mit 20 Hektar Acker- und 50 Hektar Grünland 74 Kühe, 160 Kälber in der Nachzucht sowie die beiden Labrador-Hunde Bella und Benno. Zu seinen Tieren pflegt Franz-Werner Haselhorst ein liebevoll-pragmatisches Verhältnis: „Die machen was sie wollen.“ Tatsächlich stehen die Stalltüren auf Hof Haselhorst immer offen: „So können sich die Kühe nach Lust und Laune zwischen Wiese und Stall entscheiden.“

Familie Höniger

57368 Lennestadt-Altenvalbert

„Zum Landwirt muss man geboren sein“, so, wie Gerhard Höniger aus Lennestadt-Altenvalbert. Im Land der 1000 Berge betreibt der 53-Jährige auf 25 Hektar Grünfläche „gute, kleinbäuerliche Milchwirtschaft“ und ja, das Privatleben leidet unter den von 20 Kühen diktierten Arbeitszeiten. Unfaire Milchpreise, Wetterkapriolen und andere unvorhersehbare Ereignisse bringen den Familienvater oft an seine Grenzen. Dennoch ist er überzeugt von dem, was er tut. Dass er extensiv (wenig Tiere auf weiträumiger Fläche) und ganz ohne Kunstdünger wirtschaftet, erfüllt ihn mit berechtigtem Stolz, leben kann er davon nicht. Zum Glück nennt er 20 Hektar Fichten-Hochwald sowie etwa fünf Hektar Weihnachtsbaumkulturen mit Nordmanntannen sein eigen. Letztere sorgen in der Vorweihnachtszeit für ein ordentliches Einkommen. Dass das alles mit viel Arbeit verbunden ist, weiß Ehefrau Bettina nur zu gut. Im Hauptberuf als Rechtspflegerin beim Amtsgericht in Lennestadt tätig, kennt sie keinen Feierabend im klassischen Sinne: „Ich sehe die Arbeit auf dem Hof als gesunden Ausgleich zum Aktenwälzen.“

Familie Huneke

59609 Anröchte-Berge

Es ist schon eine riesige Armada von Rindviechern, die unter der Obhut von Franz Huneke wächst und gedeiht. Auf seinem Hof in Anröchte-Berge sind 65 Milchkühe, 65 Mutterkühe, 80 Mast- und Zuchtfersen sowie 50 Kälber zu Hause. Der 50-Jährige kennt sie alle beim Namen. „Es gehört jede Menge Herzblut dazu, so einen Betrieb erfolgreich bewirtschaften zu können“, weiß er aus langjähriger Erfahrung. Auch sein Sohn und Nachfolger Franz-Josef (23) stellt sich der Verpflichtung zum „Allzeit-Bereit-Sein“. Als Offizier im örtlichen Schützenverein steht er sogar während des jährlichen Hochfestes im wahrsten Sinne des Wortes „Gewehr bei Fuß“ für den Fall, dass daheim eine Kuh kalbt oder andere unvorhergesehene Ereignisse seine Anwesenheit dringend erfordern. Das gut aufeinander eingespielte Vater-Sohn-Team wird von Ehefrau und Mutter Annette vervollständigt. Sie managt nicht nur den Familienbetrieb, sie erledigt auch die immer aufwändiger werdende Büroarbeit. Allen ist wichtig, dass ihre Kühe im Naturschutzgebiet „Pöppelsche“ grasen: „So leisten wir unseren Beitrag zum Umweltschutz.“

Familie Kaup

33142 Büren-Barkhausen

Ein Kuhstall zum Wohlfühlen! Wer glaubt, dass es so etwas nur in den Hochglanz-Broschüren der Landlust-Werbung gibt, der sollte die Familie Kaup auf Gut Edelborn in Büren-Barkhausen besuchen. In den 2016 für rund 100 Milchkühle neu gebauten Stallungen duftet es nach frischem Holz. Ein leichter Wind weht durch die halbgeöffneten mobilen Wände, während ein Spaltenroboter für Sauberkeit auf den Laufflächen sorgt. Durch zwei automatische Melksysteme können die Kühe, wenn Sie nicht auf der Weide grasen, 24 Stunden am Tag gemolken werden. Senior Mathias Kaup ist Anhänger der sanften Tiermedizin. Zu den Naturheilverfahren, die er bei seinen Kühen anwendet, zählt die Akupunktur ebenso wie Homöopathie und Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Hinter dem ganzheitlichen Ansatz des 58-Jährigen stehen auch Ehefrau Maria und Sohn Julian (29). Der junge Agrarbetriebswirt sieht optimistisch in die Zukunft: „Wir sind gut aufgestellt und vor allem haben wir Freude an dem was wir tun.“

Familie Rodehutscord

59602 Rüthen-Heddinghausen

Gerhard Rodehutscord gehört zu den beneidenswerten Menschen, die zwischen Freizeit und Arbeitkaum unterscheiden. Auf dem Hof seiner Eltern in Langenstraße-Heddinghausen hat er von jeher die Kühe gemolken. Wirkliches Interesse an der Landwirtschaft entwickelte er während des Besuchs der zweijährigen Handelsschule. Wenn es die Zeit zuließ, gehörte zur täglichen Arbeit damals noch das Holen der Kühe von der Weide, gemolken wurde im Anbindestall. Nach der Übernahme des Hofes baute er einen Boxenlaufstall für 45 Kühe mit Melkstand. Das war eine enorme Arbeitserleichterung und damals schon „modern“.Doch auch der Melkstand war nach über 20 Jahren Einsatz reparaturanfällig geworden und er entschied sich 2012 für den Einbau eines Melkroboters. „Mit dem Maschinenkauf war ich immer zurückhaltend“ so der Landwirt, warum er sich trotzdem für den Kauf eines Melkroboters entschieden hat, kann er gar nicht so genau nachvollziehen. Jedenfalls hat er diesen Schritt bis heute nicht bereut und genießt mit seinen Kühen den Luxus der Automatisierung. Nun will Sohn Philipp den Hof weiterführen und der nächste Entwicklungsschritt steht an. Es könnten bis zu 140 Kühen werden, natürlich mit zwei Robotern. Und wozu nutzt der Senior die ungewohnte Freizeit: Er schaut sich die Kühe an, und dann ist die Welt wieder in Ordnung!

Familie Rustige

59609 Anröchte-Berge

Das Thema Wertschöpfung muss Markus Rustige nicht groß diskutieren. „Wir haben das alles schon", hält der 51 jährige Landwirt aus Anröchte Berge denen entgegen, die ihm Sonnenkollektoren verkaufen oder seine Stallungen den Tierwohlstandards entsprechend umrüsten wollen. Seit er denken kann, liegen ihm die Natur und deren Erhalt am Herzen. Dementsprechend nachhaltig bewirtschaftet er die 85 Hektar Nutzfläche, die seine fast 500 Jahre alte "Hofstelle" umgibt. Neben Weizen, Gerste, Kleegraß und Triticale setzt er auf den Anbau von Luzerne. Nach dem Grund gefragt gerät er ins Schwärmen: „Das ist doch die Königin der Gräser – das Beste vom Besten!" Eine absolute Gesundungsfrucht sei der Schneckenklee und dass er zum Wachsen sehr wenig Wasser benötige, komme wiederum dem Milchvieh zugute. Tatsächlich führen seine 60 Kühe ein ebenso artgerechtes Leben, wie die rund 95 Kälber. Die Holsteiner grasen fast das ganze Jahr über auf den saftigen Weiden zwischen Haarstrang und dem Tal der Pöppelsche. Stolz ist Markus Rustige auch auf die 60 Mastbullen aus eigener Zucht. „Ich halte nichts davon, sie mit vier Wochen zur Kälbermast in holländische Großbetriebe zu verfrachten – die bleiben alle hier bei uns!" Seine Liebe zu den Rindviechern teilt auch Tochter Malena. Die 18-Jährige, die vom Vater zur Landwirtin ausgebildet wird, spaziert gelegentlich mit einem dreijährigen Ochsen durchs Dorf. „Robin" heißt der 900- Kilo-Koloß der sich von der jungen Frau dirigieren lässt, wie ein Schmusetier. Wie praktisch, dass ihr Bruder Marlon (16) ein ähnliches Händchen für schwere Maschinen hat. Der Gymnasiast fährt nicht nur gern Trecker und Mähdrescher – er kann sie auch reparieren. Komplettiert wird das Dreamteam durch Michaela Rustige. Die Mutter und Ehefrau arbeitet zwar hauptberuflich als Erzieherin, widmet sich aber nach Feierabend dem „Papierkram" des gut funktionierenden Familienbetriebes.

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